Dr. Waltraut Frydas Adrenalintheorie

Jahrelange Forschungen einer ganzheitlich denkenden Ärztin ergaben, dass in der medizinischen Literatur nichts über einen Adrenalinmangel bekannt war. Nachträglich gesehen ist dies umso unverständlicher, weil sonst doch bei allen anderen Hormonen bekannte Über- und Unterfunktionen zu finden sind. Adrenalin wird vom so genannten chromaffinen System im Körper produziert und ist der große Gegenspieler des Insulins in unserem Körper. Doch was passiert eigentlich, wenn ein Mensch über eine sehr lange Zeit Stress ausgesetzt und der Körper nicht mehr in der Lage ist, genügend Adrenalin zu produzieren? Dieser Frage ging Dr. Fryda nach und fand heraus, dass z. B. bei Krebspatienten der Adrenalinspiegel sehr niedrig, manchmal sogar fast bei Null ist. Da jetzt Insulin sozusagen der Gewinner im Spiel Insulin gegen Adrenalin ist (Insulin = Zucker in die Zelle rein und Adrenalin = Zucker aus der Zelle raus) wird eine gesunde Zelle mit Zucker überhäuft. Da jedoch Zellen, die mit Zucker vollgestopft werden, ihre normale Tätigkeiten irgendwann nicht mehr durchführen können, ist der Körper gezwungen, andere „Zuckerabbau Maßnahmen“ zu treffen. Parallel hierzu passiert auch noch, dass ein anderes Hormon namens Noradrenalin weiterhin in genügenden Mengen produziert wird und dadurch das Sauerstoffangebot in den außen liegenden Blutgefäßen eingeschränkt wird.
Jetzt setzt ein Überlebensmechanismus ein. Die Zellen müssen mit weniger Sauerstoff auskommen und mehr Zucker verbrennen. Dies tun sie vor allem, indem sie auf Gärung umschalten. Die Gärung ist jedoch eine primitive Art von Energiegewinnung, die zwar viel Zucker verbrennt, aber dem Körper nur sehr wenig Energie liefert. Hinzu kommt, dass jetzt viel zu viel linksdrehende Milchsäure anfällt, die erstens die Zellteilungsrate erhöht und zweitens das Säure-Basen Gleichgewicht im Körper erheblich stört.
Die Zellen haben aber das Wichtigste für das Überleben erreicht: Zuckerverbrennung durch eine höhere Zellteilungsrate und durch Gärungsprozesse. Auch hier zeigt sich wieder mal, dass die Evolution unserem Körper außergewöhnliche Systeme mitgegeben hat, um selbst in extremen Stresssituationen überleben zu können. Von diesem Standpunkt aus ist ein Tumor natür-lich zuerst einmal etwas sehr gesundes, der größeren Schaden abwendet. Bedenken Sie doch einmal, was mit dem Körper passieren würde, wenn der Körper hier keine Krebszellen mehr entwickeln würde? Wir würden über kurz oder lang blind werden, unsere Nieren würden versagen, unsere Gefäße aufbrechen mit stärksten Blutungen oder aber in ein Koma fallen. Und jetzt die Generalfrage: Was ist besser? All diese Krankheiten die innerhalb kürzester Zeit zum Tod führen oder ein Tumor?
Im Detail befriedigt Dr. Fryda in Ihren Aussagen natürlich auch Wissenschaftler, die genau wissen möchten, welche Abläufe jetzt im Einzelnen passieren. Sie erklärt genauestens, welche Entzündungsprozesse blockiert werden, warum die Immunabwehr durch Lymphozyten nicht ausreicht, wie es dazu kommt, dass Krebskranke vor der Entdeckung des Tumors meistens jahrelang „gesund“ sind, warum Diabetes und Krebs sich so nahestehende Krankheiten sind usw. Für einen Krebskranken ist es jedoch am wichtigsten zu verstehen, dass seine Krebskrankheit etwas mit physischem und/oder psychischem Stress zu tun hat und dass der Ausgleich des Säure-Basen Gleichgewichtes über Entgiftung und Ernährung extrem wichtig ist.

Es erstaunt immer wieder, wie es in Ärztekreisen, aber auch unter Patientengruppen, erreicht wird, dass erfolgreiche Therapien wie die von Dr. Fryda über Jahrzehnte hinweg unterdrückt oder als Spinnerei abgekanzelt werden. Schon 1988 veröffentlichte sie eine Studie mit 48 Krebspatienten. Wenn man jetzt bedenkt, dass fast alle Patienten Menschen waren, die von anderen Ärzten nicht mehr viel zu erwarten hatten und von diesen 48 nach 5 Jahren noch 33 am Leben waren, dann ist es schon erstaunlich, warum sich all die Kollegen von Frau Dr. Fryda niemals intensiver mit ihrer Therapie auseinandergesetzt haben.
An ihrer Person kann es sicherlich nicht gelegen haben, denn Frau Dr. Fryda war eine intelligente Frau, die sich viele Jahrzehnte aufopfernd um ihre Patienten kümmerte. Die Adrenalin Theorie bestätigt viele Überlegungen wie: Krebs ist ein Stress- und Energieproblem. Krebs muss man mit Ernährung, Entgiftung und Stressabbau therapieren. Krebs kann nur mit einem alkalischen Blutwert und saurem Gewebe pH entstehen usw. Auch die Bedenken gegenüber der immer wieder viel diskutierten (negativen) Immunsteigerung wird hier nicht nur bestätigt, sondern auch noch detailliert erklärt.
Wie Stress den Krebs fördert, veröffentlichten Forscher (Anil Sood) im Fachjournal „Nature Medicine“. In 17 von 19 untersuchten Zellinien von Eierstocktumoren, konnten sie die gleichen sogenannten Beta-adrenergen Rezeptoren nachweisen, die auch im Herzmuskel vorkommen. Betablocker, die diese Andockstellen für Stresshormone hemmen, werden normalerweise zur Behandlung von Herzkrankheiten eingesetzt. Die Wissenschaftler benutzten Mäuse, denen menschliche Eierstockkrebszellen injiziert worden waren und sperrten diese in kleine Käfige. Nach drei Wochen hatten sich bis zu 3,6 mal mehr Tumore gebildet als bei den nicht gestressten Mäusen. Wurden die Mäuse dann mit dem Betablocker Propranolol behandelt, war das Tumorwachstum gleich null. Bedeutet dies jetzt, dass jeder Krebspatient, einen Betablocker einnehmen sollte? Natürlich nicht, aber es bedeutet, dass jeder Krebspatient dringend Stress vermeiden muss. Leider ist gerade dies am schwierigsten, denn Anti-Stresstherapien werden leider in der konventionellen wie auch in der unkonventionellen Medizin nicht als First Line Therapien angesehen. Was für ein großer Irrtum!
Im Juli 2010 wurde in Amerika eine interessante Studie zu Brustkrebs und Stress veröffentlicht. Von 227 Brustkrebspatientinen durchliefen 113 Patientinnen ein intensives Antistress-Training und wurden bis zu 11 Jahre beobachtet. Die Gruppe mit Training hatte ein 45 Prozent geringeres Risiko wieder an Krebs zu erkranken gegenüber der Vergleichsgruppe ohne Antistress-Training. Gäbe es ein Medikament, welches dieses Risiko um 45 Prozent verringern könnte, es würde sicherlich Milliarden umsetzten. Aber so etwas „Lächerliches“ wie Antistress-Training wird leider in der konventionellen Onkologie immer noch als „nicht so wichtig“ angesehen. (Clinical Cancer Research, 2010; doi: 10.1158/1078-0432.CCR-10-0278).